
Gemeinschaftsschule
Schleswig-Holstein setzt auf längeres gemeinsames Lernen: Kinder von Jahrgangsstufe 5 bis 10 werden gemeinsam unterrichtet. So auch an der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule mit Grundschule Kiel (KGGS).
In dieser Schulart können die Schülerinnen und Schüler von Jahrgang 5 bis Jahrgang 10 unter einem Dach den ‚Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss‘ und den Mittleren Schulabschluss erreichen. Außerdem gibt es Gemeinschaftsschulen mit einer eigenen Oberstufe. Schülerinnen und Schüler an den Gemeinschaftsschulen werden nach der Kontingentstundentafel unterrichtet. Sie sieht für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 insgesamt 188 Wochenstunden vor.
Davon entfällt ein Kontingent von 60 Wochenstunden auf die Jahrgangsstufen 5 und 6 und ein Kontingent von 128 Wochenstunden auf die Jahrgänge 7 bis 10. Zusätzlich stehen den Schulen für Differenzierung und Gruppenbildung je Lerngruppe seit dem Schuljahr 2012/13 fünf Wochenstunden zur Verfügung. Damit erhalten die Schülerinnen und Schüler deutlich mehr Unterricht als bisher an den Schularten Hauptschule und Realschule.
Das Kollegium der Gemeinschaftsschulen setzt sich aus Lehrkräften der bisherigen Haupt- und Realschulen, aber auch der Gesamtschulen und Gymnasien zusammen. Die Gemeinschaftsschule ist für alle Schülerinnen und Schüler offen.
Der Unterricht kann sowohl in binnendifferenzierender Form (Kinder und Jugendliche werden weitestgehend gemeinsam in einer Lerngruppe unterrichtet) als auch nach Leistungsfähigkeit und Neigung der Schülerinnen und Schüler differenzierten Lerngruppen erfolgen. Die Formen der Leistungsbeurteilung legt die Schule im Rahmen ihres pädagogischen Konzepts fest.
Spätestens am Ende der Jahrgangsstufe 8 werden Notenzeugnisse vergeben.
Profil „Gemeinsam Stärken entdecken“
Ab dem Schuljahr 2025/26 bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern in den Jahrgängen 5 und 6 die Möglichkeit in den sechs Bereichen
- Medienkompetenz entwickeln – Informatik
- kreativ mit Holz arbeiten – Technik / Kunst
- Schach spielen – Schach
- Keyboard spielen lernen – Musik
- sich für andere einsetzen – Lernen durch Engagement (LdE) / Verbraucherbildung
- Stärken entdecken – Schüler-Eltern-Lehrer-.Gespräche (SELG) / PhiloSkott
ihre Stärken und Interessen kennenzulernen und sich zu orientieren. Dabei arbeiten wir mit externen Kooperationspartnern (u. a. dem Offenen Kanal SH) zusammen. Neben benoteten Fächern lernen unsere Schülerinnen und Schüler hier auch in bewertungsfreien Unterrichtsstunden.
FLEX-Klasse
Bei uns an der Klaus-Groth-Schule werden ab der Jahrgangsstufe 8 Flexible Übergangsphasen (FLEX-Klassen) gebildet. Das heißt, dass die letzten beiden Schuljahre vor dem ESA (8. und 9. Klasse) auf drei Jahre verteilt werden können. Die Schülerinnen und Schüler haben somit mehr Zeit, auf den ESA hinzuarbeiten und mehr Zeit, sich auf den Übergang in das Berufsleben vorzubereiten.
Zielgruppe dieser FLEX-Klassen sind Schülerinnen und Schüler mit einem anerkannten Förderstatus „Lernen“ und einem guten Leistungsstand sowie Schülerinnen und Schüler, deren erfolgreicher ESA-Schulabschluss gefährdet ist.
Der Unterricht wird ergänzt durch eine intensive Berufsorientierung, Berufsfelderprobung, Berufsmessen, Betriebsbesichtigungen, Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit in unserer Schule und durch Unterstützung eines Coaches des Ausbildungsverbunds Kiel.
Darüber hinaus haben wir Lernen durch Engagement (LdE) im FLEX-Bereich eingeführt. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen einmal im Schuljahr ein selbst gewähltes Projekt – auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Betrieben – durchführen nach dem Motto: „Anderen etwas Gutes tun und dabei etwas lernen“. Wir Lehrkräfte begleiten sie dabei.
Ansprechpartnerin der FLEX-Klassen ist Frau Graßmay.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserem Faltblatt.
Berufsorientierung
Anschlüsse und Übergänge an weiterführende Schulen oder in die Berufswelt werden durch uns frühzeitig mitgestaltet und vorbereitet!
Wir legen auf eine frühzeitige und nachhaltige Berufsorientierung sehr großen Wert. Zahlreiche Maßnahmen begleiten unsere Schülerinnen und Schüler verlässlich in ihrem Schulalltag. Unser Anliegen ist es, Anschlüsse herzustellen und Übergänge in die Berufswelt und an weiterführende Schulen zu gestalten.
Im Folgenden können Sie Informationen über die einzelnen Maßnahmen erhalten:
- WiPo-Unterricht und Betriebsbesichtigungen
- Berufswahlpass
- Assessment (nur für FLEX)
- Baupraktikum
- BOP (Berufsorientierungspraktikum)
- Betriebspraktika
- BIZ-Besuch
- regelmäßige Berufsberatungssprechstunde der Agentur für Arbeit (Frau Szymetzko, 14-tägig, immer am 1. und 3. Donnerstag des Monats)
- Talentschmiede
- Coaching
Ansprechpartnerinnen und Koordinatorinnen der Berufsorientierung sind Frau Sörensen und Frau Graßmay.
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Internetlinks zum Thema
Projekt CLEVER – Unser Weg zum Abitur
Unter Dach und Fach: Regionale Bildungszentren kooperieren mit Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe
Kiel 01.10.2014: Das Schulsystem in Kiel wird durchlässiger und vielfältiger – insbesondere für Schüler mit Studierwünschen. Sie können künftig nicht nur an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe ihr Abitur oder die Fachhochschulreife erwerben. Dies bieten jetzt auch die drei Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) für Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss. Besiegelt wurde die dazu nötige Kooperation von RBZ und neun Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe nun mit einem Vertrag.
Rund zwei Jahre feilten die Experten an dem Konzept, das als dritte Säule den Weg zu einem studienqualifizierenden Schulabschluss stützen soll. Wichtigste Neuerungen: Gemeinschaftsschulen (ausgenommen davon sind Privatschulen) und RBZ stimmen ihre Lehrpläne für einen möglichst bruchlosen Übergang der Schüler aufeinander ab. Die Bewerbungen für die neue Oberstufe an den drei RBZ für Technik, Wirtschaft sowie Soziales, Nahrung, Bau werden zentral erfasst und bearbeitet. Dafür gelten auch zum Teil neue Zulassungsregeln. Statt der früher für eine Oberstufenzulassung oft ausschlaggebenden guten Noten in Kernfächern wie Deutsch, Englisch oder Mathematik gilt nun die Faustregel: Wer bei einem mittleren Bildungsabschluss einen Notendurchschnitt von mindestens 3,0 vorweisen kann, hat Anspruch auf den Besuch einer RBZ-Oberstufe. Wichtig dabei: Eine Vier in einem beliebigen Fach würde bei einer Bewerbung noch akzeptiert, eine zweite davon jedoch nicht mehr. Ob auch eine Fünf ein Ausschlusskriterium darstellt oder nicht, steht noch nicht fest. Neu ist auch das Auswahlverfahren von Oberstufenprofilen durch die Schüler. Allein 21davon – zum Beispiel aus Bereichen wie Technik, Wirtschaft, Ernährung, Gesundheit oder Pädagogik – bieten die Beruflichen Gymnasien an den RBZ im dreijährigen Ausbildungsgang zum Abitur. Die Schüler können davon neun Profile in der Rangfolge ihrer Stärken und Interessen ankreuzen. Der Wahl voraus gehen intensive Beratungsgespräche durch die Lehrer. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an RBZ-Berufsfachschulen die Fachhochschulreife in Verbindung mit einer Berufsausbildung zu erwerben. Dabei können Schüler aus elf weiteren Profilen solcher Bereiche wie Wirtschaft, Design/Fotografie, Sozialpädagogik, Sozialwesen, Informatik oder Bautechnik auswählen.
Die gestern per Vertrag besiegelte Kooperation von RBZ und Gemeinschaftsschulen gilt ab sofort. Das erste Zulassungsverfahren für die neuen Oberstufen startet im Februar 2015 für das Schuljahr 2015/2016. Die neue Schulministerin Britta Ernst lobte die nun zusätzlich gewonnene Durchlässigkeit des Bildungssystems in Kiel, dessen Bedeutung weit über die Stadtgrenzen hinaus gehe: „Es wird die Schullandschaft in Schleswig-Holstein positiv und nachhaltig beeinflussen.“ Das neue System gebe Schülern wie Eltern nicht nur Sicherheit, wie es nach einem mittleren Bildungsabschluss weitergehen könne. Es mildere auch den Druck auf Jugendliche, die Zeit benötigten, ihre Fähigkeiten und Neigungen zu entdecken. Diese Einschätzung teilte auch Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Bislang ist es in gerade in Schleswig-Holstein viel zu selten gelungen, Talente zu entdecken und zu fördern.“ Nach wie vor bestimme der soziale Status oft auch den Bildungsabschluss. Das klassische Gymnasium habe viele Schüler trotz ihres Talents „einfach nicht erreicht“. Durch die jetzt geknüpften „starken wie reißfesten Netzwerke“ eröffneten sich vielen Jugendlichen ganz neue Perspektiven. Auch die Schulen selbst profitierten. Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe fühlten sich nun nicht mehr abgehängt. Und die RBZ könnten künftig mit einem „stetigen Zufluss an Schülern“ rechnen.
Quelle: Kieler Nachrichten vom 2.10.14, S. 22
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